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Offene Kirche Württemberg vom 29. 11. 2017: Gekämpft, gehofft und doch verloren

In der Herbstsynode Württemberg 2017 ist die "Ehe für alle" gescheitert.

Die Synodalen der OFFENEN KIRCHE haben engagiert in der Landessynode Württembergs für die Trauung gleichgeschlechtlicher Paare gestritten.
Sie legten einen Gesetzentwurf vor, der nach der staatlichen "Ehe für alle" auch die kirchliche Trauung für alle möglich gemacht hätte.
Die Mehrheit der Synode lehnte diesen Antrag ab. Schweren Herzens entschlossen sich die Mitglieder der OFFENEN KIRCHE dazu, dem vom Oberkirchenrat vorgelegten Kompromissvorschlag zuzustimmen. …

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Der Tagesspiegel vom 14.11.2017: Homo- und transsexuelle Lehrkräfte: Beleidigt und ausgegrenzt

Queere Lehrkräfte erleben vielfach Diskriminierungen, wie eine aktuelle Studie zeigt. An ihren Schulen werden sie wenig unterstützt.
Tilmann Warnecke

Lesbisch oder schwul? In der Schule ist das selbst in Zeiten der Ehe für alle oft immer noch ein Tabu. So geht nicht einmal die Hälfte der homo-, bisexuellen und transgeschlechtlichen Lehrkräfte an ihrer Schule offen mit der eigenen sexuellen oder geschlechtlichen Identität um. Auch viele, die bei Familie und Freunden vollständig geoutet sind, sind damit an der Schule vorsichtiger. Das ergibt eine bundesweite Umfrage der Antidiskriminierungsstelle des Bundes unter mehr als 830 LGBTI-Lehrkräften, die dem Tagesspiegel vorliegt und am Mittwoch öffentlich vorgestellt wird.
Lehrkräfte würden sich nicht outen, weil sie Respektverlust und Ausgrenzung fürchten oder weil sie unsicher sind, wie Kollegen und Schüler ein Coming-out aufnehmen, heißt es in der Studie. Tatsächlich ist auffällig, dass selbst ein allgemein gutes Schulklima nicht zwangsläufig mit einer queerfreundlichen Atmosphäre einhergeht.
Zwar äußern sich acht von zehn Lehrkräften insgesamt positiv über das Schulklima. Dennoch berichten drei Viertel der Befragten, sie hätten in den vergangenen zwölf Monaten oft oder manchmal Schimpfwörter wie „schwule Sau“ oder abfällige Bemerkungen gegen Homo- und Transsexuelle in der Schule gehört, vor allem von Schülern. Immerhin 12,5 Prozent haben mindestens einmal mitbekommen, wie queere Menschen in der Schule körperlicher Gewalt ausgesetzt waren. …

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taz.de vom 11. 11. 2017: Wir sind alle große Drama-Queens

Sind Lesben unsichbar? Ja, sagt die Journalistin und Exbuchhändlerin Stephanie Kuhnen. Ein Gespräch über Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen Schwulen und Lesben und die AfD-Politikerin Alice Weidel.
von Martin Reichert

„Dass ich anders bin, das Gefühl hatte ich schon als Kind“, sagt Stephanie Kuhnen. Ab dann musste sie schauen, wie sie ihre Sichtbarkeit managte

Das Treffen mit Stephanie Kuhnen findet im Berliner Haus der Kulturen der Welt statt. Also genau an der Stelle, wo einst das von den Nazis zerstörte Institut für Sexualforschung von Magnus Hirschfeld gestanden hat. Auf der anderen Seite der Spree erinnert seit September ein Mahnmal an die „Erste deutsche Homosexuellenbewegung“. Nicht weit von hier, im Tiergarten, steht auch das Mahnmal für die ermordeten Homosexuellen im Nationalso­zia­lismus.
taz am wochenende: Frau Kuhnen, Sie haben in Göttingen studiert. Darf man die Stadt als Lesbennest bezeichnen?
Stephanie Kuhnen: Ich glaube nicht mehr, aber in den Neunzigern war es so, ja.
taz am wochenende: Und gleich nebenan das Waldschlösschen, die schwule Akademie.
Stephanie Kuhnen: Da wurde ich quasi ausgebrütet. Ich bin gependelt zwischen Frauenlesbenzentrum und Waldschlösschen. Das ist ein Zuhause. Man kommt sich dort selbst so nah, man ist mitten im Wald und darf Rotz und Wasser heulen. Das ist ein Ort, an dem man die eigene Diskriminierung auch wirklich mal ernst nehmen und beweinen kann, anstatt sie immer nur zu verdrängen. Und: What happens in Waldschlösschen stays in Waldschlösschen. …

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